Als prosperierendes Oberzentrum im Herzen der Rhein-Main-Neckar Region muss Darmstadt ein vernünftiges Verhältnis zwischen Wohn-, Gewerbe- und Industrieflächen erhalten. In den letzten Jahren wurden innerstädtische Gewerbeflächen in einem Konversionsprozess in Wohngebiete gewandelt, ohne den Flächenverlust an anderer Stelle zu kompensieren. Besonders augenscheinlich ist diese Entwicklung beim ehemaligen Echo-Gelände und den Kleinschen Höfen.
Die MIT bemängelt diesen Trend und fordert daher die Entwicklung neuer Gewerbe- und Industrieflächen am Stadtrand. Darmstadt braucht Flächen auf denen Wertschöpfung stattfindet!
Diesen Bedarf attestiert auch der Masterplan DA 2030+, dort heißt es: „Es ist sicherzustellen, dass nach wie vor Standorte und Flächen für produzierendes Gewerbe und Industrie in der Stadt mit Planungssicherheit vorgehalten und angeboten werden sowie bestehende Standorte Planungssicherheit bewahren.“
Eine konkrete Maßnahme benennt der Koalitionsvertrag von Grünen, CDU und Volt. In dem heißt es: „Wir befürworten die Vorbereitenden Untersuchungen für Städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen in Arheilgen West und Wixhausen Ost und werden diese zügig voranbringen. Umwelt- und naturschutzrechtliche Fragestellungen sind dabei so zu berücksichtigen, dass es gelingt, einen klugen Ausgleich zwischen der unbedingt notwendigen Schaffung von Gewerbeflächen, der Verlängerung der Straßenbahn nach Wixhausen und der Bewahrung der Freiraumqualitäten zu schaffen.“
Für die Realisierung des benannten Gewerbegebiets „Arheilgen West / Wixhausen Ost“ hatte sich auch die MIT stark gemacht und kritisiert die Einstellung der Entwicklungsmaßnahme. Nach der Abplanung ist die Stadtregierung die Antwort schuldig geblieben, wo die „unbedingt notwendigen“ Gewerbeflächen stattdessen entstehen sollen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie belastbar ein Masterplan ist, wenn die darin avisierten, teils sehr ambitionierten Vorhaben nach und nach von der Politik kassiert werden.
Für Unternehmen sind Verlässlichkeit und Planungssicherheit entscheidende Kriterien bei der Standortwahl. Damit Darmstadt für die Ansiedlung neuer Betriebe interessant bleibt, müssen Politik und Verwaltung verlässliche Partner sein und Unternehmen Wachstumsperspektiven bieten.
Die Mittelstandsunion fordert Oberbürgermeister Hanno Benz auf, als für Stadtentwicklung zuständiger Dezernent ein ganzheitliches Konzept vorzulegen, das auf der Regionalplanung sowie dem Masterplan DA 2030+ basiert und ein ausgewogenes Flächennutzungs-Verhältnis erkennbar werden lässt. Benz muss außerdem als Wirtschaftsdezernent wahrnehmbar werden und aktiv für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts kämpfen.
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